Zuletzt schienen es die BMW-Teams zu sein, die auf der Nordschleife in diesem Jahr im Vorteil sind. Rowe Racing und das BMW Junior Team zeigten sich bei den 24h Qualifiers in Bestform und reisten sicherlich mit viel zusätzlicher Motivation wieder heim. Doch auch wenn die Siegchancen auf der Nordschleife in dieser Saison je nach Tagesform, Wetter und Rennfortune einmal zugunsten eines Herstellers ausschlagen, ist die Frage nach dem Top-Favoriten schwer zu beantworten. „Beim 24h-Rennen werden alle Hersteller auf Augenhöhe liegen, da bin ich sicher“, analysiert Max Hesse (BMW Junior Team) und fügt mit feinem Lächeln hinzu: „Wir haben in der Vorbereitung alles gezeigt, was im BMW M4 GT3 steckt – was die anderen Hersteller gemacht haben, können wir natürlich nicht beantworten. Wir fokussieren uns auf uns.“ Dass nicht jedes Team jedes Herstellers in der 24h-Vorbereitung zeigt, was es draufhat, gehört auf der Nordschleife seit Jahren gewissermaßen zum „guten Ton“. Doch die ständige Auswertung des umfangreichen Datenloggings während dieser Phase sorgt dafür, dass die Reglementexperten eine gute Vorstellung von den wahren Kräfteverhältnissen haben: Das sorgt bei 24h seit Jahren für extrem ausgeglichene Chancen, viel Markenvielfalt auf den Top-Positionen und äußerst spannende Rennen. „In der BoP haben wir einige Stellschrauben, und wir werden vor dem 24h noch Nuancen nachjustieren“, verrät Rennleiter Walter Hornung, nachdem die Erkenntnisse aus den 24h Qualifiers ausgewertet sind. „Notfalls können wir sogar noch am 24h-Wochenende selbst nachbessern. Denn ein ausgeglichenes Feld garantiert für die Zuschauer den spannendsten Sport.“
Volles Programm vor vollen Rängen
Das offizielle Programm am Nürburgring beginnt bereits am Mittwochnachmittag im Ortszentrum von Adenau. In der Rennstadt am Ring gibt es wieder den „Adenauer Racing Day“ mit Rennfahrern und -Fahrzeugen, unter die sich diesmal auch viele legendäre Teilnehmer aus den vergangenen 49 Auflagen des Rennens mischen. Bereits ab Donnerstagvormittag (26. Mai) drehen sich dann die Räder. Nach dem traditionellen Auftakt mit einer Leistungsprüfung der RCN geht es mit Qualifyings- und Trainingssitzungen Schlag auf Schlag. Die Zuschauerbereiche werden dann schon gut gefüllt sein, denn „der Kartenvorverkauf läuft ziemlich positiv“, wie Rennleiter Walter Hornung weiß. Die Campingareale rund um die Nordschleife sind nach zweijähriger Zwangspause wieder offen, und viele Fans fiebern ebenso darauf, wieder Teil des schönsten Motorsport-Festival des Jahres zu werden. „Ich freue mich riesig auf die 24h, die Fans werden die Hütte abreißen“, glaubt Maximilian Götz (Mercedes-AMG Team GetSpeed). Zumal den Besuchern ja enorm viel geboten wird. Zu den traditionellen Highlights, wie etwa der Falken Drift Show in der Müllenbachschleife am Freitagabend, gesellen sich Programmpunkte rund um das 24h-Jubiläum. Dazu gehört etwa die Ausstellung automobiler 24h-Legenden auf dem ring°boulevard und ein großes Get Together ehemaliger 24h-Gesamtsieger (natürlich verbunden mit einer Autogrammstunde). In diesem Umfeld machen die Besucher die Nacht zum Tage, sorgen für eine unvergleichliche Festivalatmosphäre und sind überhaupt ein wichtiger Teil der Show – das wissen nicht zuletzt auch die Aktiven. Maximilian Götz etwa verrät: „Auch wenn ich hier bin, um als Rennfahrer meine beste Leistung zu bringen, bin ich auch Fan des Nürburgrings und der Veranstaltung. Ich werde auch versuchen, die Atmosphäre bei den 24h zu genießen.“