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DAUN, 22.02.2016 - 11:53 Uhr
Auto & Technik

Scheckheft, Innenraum, Expertenmeinung – Tachobetrug erkennen

(dpa) – Ein geringer Kilometerstand lässt den Preis eines Gebrauchtwagens steigen. Deshalb ist der Tachobetrug ein lukratives Geschäft – bei rund jedem dritten Gebrauchtwagen ist der Kilometerstand falsch, schätzt der ADAC. Doch wie können Autofahrer den Schwindel erkennen?

Unterlagen prüfen:

Angegebene Kilometerstände in den Reparaturrechnungen, auf den Motorölwechsel-Anhängern und in Serviceheften sollten überprüft und verglichen werden, rät der Autoclub. Wenn dabei Unstimmigkeiten auftauchen oder auch bestimmte Unterlagen ganz fehlen, sei Vorsicht geboten. Auf das Scheckheft allein sollte man sich aber nicht verlassen, rät Markus Steinhausen, Referent beim Automobil-Club Verkehr (ACV). Denn Angaben darin seien leicht zu fälschen. Hinweise dafür können beispielsweise zu identisch aussehende Unterschriften oder immer gleiche Stempelfarben sein. Im Zweifel lässt man sich die Einträge von der Werkstatt, die im Scheckheft steht, bestätigen.

Experten hinzuziehen:

Laut Auto Club Europa (ACE) reichen ein Kabel zum Steuergerät, ein Laptop und eine entsprechende Software oft aus, um den Kilometerzähler zurückzudrehen. Tachofilter erlauben, den Kilometerzähler sogar während der Fahrt auszustellen. Das zeigt, wie ausgeklügelt die Maschen sind. Technisch lässt sich Tacho-Betrug in der Regel nicht nachweisen, erklärt der ADAC. Mitunter können in den Werkstätten Sachverständige jedoch den tatsächlichen Kilometerstand auslesen. Manche Autoclubs und Prüforganisationen wie der Tüv bieten außerdem Gebrauchtwagenchecks an, die eine genauere Einschätzung des tatsächlichen Autozustands liefern.

Innenraum anschauen:

Abgenutzte Pedale, aufgeriffelte Sitzpolster und ein abgegriffenes Lenkrad – solche Spuren im Innenraum deuten auf viele gefahrene Kilometer hin. Doch Vorsicht: Auch wenn der Innenraum gut in Schuss ist, kann der Motor bereits mehr gelaufen sein, als der Kilometerstand vorgibt. Denn vor dem Kauf hübschen die Betrüger nicht selten den Innenraum auf, warnt der ADAC. ACV-Experte Steinhausen rät ebenfalls zu gesunder Skepsis und sagt: „Eigentlich ist der Innenraum als Indikator nicht wirklich zu gebrauchen.“


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