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DAUN, 02.02.2016 - 12:42 Uhr
Kultur

Feiern ohne böses Erwachen - Tipps für Narren im Karneval

(dpa/tmn) - Am Donnerstag um 11.11 Uhr ist es wieder soweit: Die Narren übernehmen das Regiment. Städte wie Köln, Düsseldorf, Mainz sind dann tagelang im Ausnahmezustand. So feiern Narren, ohne es am nächsten Morgen zu bereuen, und kommen sicher durch die fünfte Jahreszeit:

 - Alkohol und Auto: Feuchtfröhliches Feiern ist an den tollen Tagen eher die Regel als die Ausnahme. Aber: „Wer trinkt, fährt nicht. Und wer fährt, trinkt nicht“, sagt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Vor der Feier bestimmt man am besten einen Fahrer, der die Gruppe nüchtern und sicher nach Hause fährt. Auf Alkoholtester oder entsprechende Apps sollten Autofahrer sich nicht verlassen. Die Geräte für den Privatgebrauch geben höchstens einen groben Richtwert an, warnt Rademacher.

 - Kostüme am Steuer: Ob Homer Simpson, Darth Vader oder Spiderman: Die Fantasie der Jecken für ihre Verkleidung kennt kaum Grenzen. Doch hinter dem Steuer müssen Karnevalisten stets klar erkennbar bleiben. Zum Beispiel, damit sie auf einem Blitzerfoto identifizierbar sind. Darauf weist der Tüv Rheinland hin. Wer sich hinter einer Maske versteckt, riskiert ein Bußgeld. Kostüme dürfen auch die Sicht, das Gehör und die Bewegungsfreiheit nicht stören. Bei einem Unfall ist sonst mit Bußgeld, Versicherungsproblemen und im schlimmsten Fall mit einer Strafverfolgung zu rechnen, warnt der Tüv.

- Schminke: Idealerweise greifen Karnevalisten zu Produkten auf Wasserbasis. Denn anders als Schminke auf Paraffinbasis dichten die Wasserfarben die Poren nicht ab - und helfen damit Mitessern und Pickeln. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin. Außerdem funktioniere das Abschminken leichter - es reichen Wasser und Seife dafür.

- Spaß-Kontaktlinsen: An Karneval sind Kontaktlinsen für rote Vampiraugen oder Katzen-Pupillen wieder gefragt. Aber Vorsicht: Wegen der Farben oder Muster der Linsen kommt keine Luft ans Auge. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin. Das kann auf Dauer der Sehfähigkeit schaden. Man sollte die Linsen also so kurz wie möglich tragen.

- K.o.-Tropfen: Übelkeit, Schläfrigkeit, Schwindel - das kann die Wirkung von K.o.-Tropfen sein. Sie tritt oft schon nach 10 bis 20 Minuten ein. Wer beim Feiern erste Anzeichen dieser Art bemerkt, sollte rasch reagieren und sich sofort an Freunde, Bekannte oder gegebenenfalls auch das Personal wenden, rät die Opferhilfeorganisation Weisser Ring vor dem Beginn der Karnevalszeit. Auch die Notrufnummern 112 oder 110 sind Möglichkeiten. Die Party sollte man in einem solchen Fall gemeinsam mit einer Vertrauensperson verlassen und im Zweifel zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen.

- Kinder: Umzüge in den Karnevals-Hochburgen sind für viele Kinder spannend - Eltern sollten es dort aber nicht übertreiben. Im Kindergartenalter kann ein großer Umzug das Kind vielleicht überfordern, erklärt Maria Große Perdekamp. Sie ist Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. „Wichtig ist dann, als Eltern keinen Alkohol zu trinken und das Kind im Blick zu behalten.“ So sollten Eltern darauf achten, dass beispielsweise keine Betrunkenen es einfach anfassen - etwa am Kopf tätscheln - oder es blöd ansprechen.

- Flirt: Die Stimmung, der Alkohol und die Masken lassen manche lockerer werden, als es ihnen im Nachhinein lieb ist. Aber: „Alkohol ist keine Entschuldigung, es erleichtert das Näherkommen nur“, sagt Paartherapeut und Coach Dominik Borde aus Wien. Wer weiß, dass er dazu neigt, bittet vielleicht schon vorher einen guten Freund: „Wenn ich mich an jemanden ranschmeiße, halt mich zurück!“ Wer sich in Feierlaune doch auf jemanden eingelassen hat und das am nächsten Morgen bereut oder zumindest nicht weiterführen möchte, ist am besten ehrlich. „Dann sollte man etwas sagen wie: ‚Du bist mir sehr sympathisch, aber da wird keine Beziehung raus. Tut mir leid.‘“

- Katerfrühstück: Matjes und saure Gurken - das sind die Klassiker für ein Katerfrühstück zum Beispiel am Aschermittwoch. Aber manchen schmeckt das sowieso nicht, und anderen ist das nach feuchtfröhlichen Karnevalsfeiern einfach zu viel des Guten. Dann helfen auch eine kräftige Brühe und ein Müsli mit frischen Früchten wie Orangen, sagt Helga Strube von der Sektion Niedersachsen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. „So wird der Körper mit verloren gegangenen Mineralstoffen versorgt.“ Wichtig ist auch, viel zu trinken. Das sollten natürlich Wasser und Fruchtschorlen sein, aber auch ein starker Kaffee tut gut.


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